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Download Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, ohne Nummer und Datum (Nr. 18, Gelsenkirchen, Juni 1982)

Juni 1982:
Vermutlich erscheint im Juni die Nr. 18 des „Emscherboten“. (Allerdings ohne Angabe der Nummer. Fortlaufend geht es dann weiter mit der Ausgabe 19. Es gibt auch keine Erwähnung, ob es sich hierbei um eine „Sondernummer“ oder „Sonderausgabe“ handelt.) Die Ausgabe erscheint mit der Schlagzeile: „Alles im Arsch. Die Pappschachtel ist abgebrannt.“

In der Vorbemerkung heißt es u. a.: „Wir haben gerufen … einige sind gekommen! Wir wollen jetzt nicht darüber spekulieren, woran das nun liegt, wichtiger scheint uns, kurz die Diskussion wiederzugeben. Alles in Allem sind fruchtbare und gute Vorschläge gemacht worden … Ein Hauptkritikpunkt, dem wir uns auch größtenteils anschließen, formulierte … ganz treffend, nämlich, dass wir bei einigen inhaltlichen Diskussionen (z. B. St. Georg) von der bürgerlichen Presse – sprich WAZ etc. – links überholt werden. Also: Wir müssen und werden uns engagierter mit der GE-Szene auseinandersetzen. Weiterhin haben wir geredet über mangelnde Konturen und Strukturen, Rubriken und Schwerpunkte der Zeitung … Schwerpunkte, wie z.B. die Recherchen zur Sanierungspolitik in GE … wurden gelobt … Bei der Frage nach unserem Konzept musste ich leider gehen… Nun, wir haben keines. Das Konzept kann m. E. nur Ausdruck inhaltlicher Übereinstimmungen und Auseinandersetzungen sein. Doch soweit sind wir noch lange nicht …“

Artikel der Ausgabe sind:
– „Bochumer Frauen wetzen die Doppelaxt. Mit Hinrichtungen darf gerechnet werden. Leichen pflastern ihren Weg?“
– „EB-Werbeaktion. 2 Runde“
– „Der Untergang einer Arbeitersiedlung“
– „Initiative soziale Sicherheit“
– „Pappe verbrennt. Pappschachtel lebt weiter“
– „Die alte Post bleibt stehen. Schön wär’s“
– „Gelsenkirchen bietet mehr als schöne Sprüche …“
– „Zwei Radler übers Radeln“
– „Strobo-Prozess in Gelsenkirchen“
– „Neues aus dem K-14“
– „Brokdorf Prozesse“
– „Das Gesundheitswesen probt den Verteidigungsfall“
– „Die Grünen. Schwerter zu Pflugscharen“
– „Gipfeltanz. 5.-12.6 Bonn“
– „Zu schützendes Kulturgut im Kriegsfall“
– „Kongress“
– „Kulturelles“
– „Termine“

Wichtige Themen sind u. a.: Arbeitersiedlung, Pappschachtel, Gesundheitswesen, Frauen, die Grünen. Zur „Pappschachtel“ wird angemerkt: „In der Nacht vom 18. auf den 19.5. brannte das städtische Kommunikationszentrum ‚Pappschachtel‘ völlig aus. Es besteht Verdacht auf Brandstiftung …“ Die „Grünen“ erklären, dass „das vorrangige Ziel der bundesdeutschen Friedensbewegung die Verhinderung der NATO-Nachrüstung“ ist. Parolen für den NATO-Gipfel in Bonn sind u. a.: „Keine Nato-Nach-Rüstung“, „Für sofortige Abrüstung in Ost und West, „Für eine ABC-Waffenfreie Zone in ganz Europa“. Zum „Gipfeltanz“ in Bonn wird zum 5.-12.6 eingeladen. Der Kongress: „Die Stadt, ein bedrohter Lebensraum“ findet vom 18.-20.6. 1982 statt. „Der Kongress soll die Möglichkeit geben, sich in verschiedenen Arbeitskreisen zu den Themen Sanierung, Stadtplanung, Bürgerbeteiligung, Genossenschaftsbau, Mietermodernisierung und Energiesparen im Wohnbereich auszutauschen und Möglichkeiten der überregionalen Zusammenarbeit von Stadtteilinitiativen zu diskutieren.“ Veranstalter sind: BBU und Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitskreis.
Zum „Friedensfest“ der Grünen sollen sich am 8.5. gut „200 Leute“ zusammengefunden haben.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Peter Tertocha.
Q: Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, ohne Nummer und Datum (Nr. 18, Gelsenkirchen, Juni 1982).{jcomments on}

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Von Dietmar Kesten

Mitbetreiber der Datenbank über politische Protestereignisse "Materialien zur Analyse von Opposition (MAO)" mit über 16 000 monatlichen Zugriffen Diese enthält vor allem Texte so genannter maoistischer Gruppen sowie anderer radikaler linker Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin wie auch Informationen über diese. Die in den Beiträgen geschilderten Ereignisse werden also in der Regel aus der Sicht dieser Gruppen wiedergegeben. Der zeitliche Schwerpunkt ergibt sich aus der Hochkonjunktur der „maoistischen” oder „marxistisch-leninistischen Bewegung”: Anfang bis Mitte der 70er Jahre. Recherchen zu hier noch nicht behandelten Themen können über die Autoren angefordert werden.

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