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Ganz ohne Zweifel zählt Günter Grass zu den Säulenheiligen der deutschen Literatur nach dem 2. Weltkrieg. In seinem nobelpreisgekrönten Werk hat sein Ruhm den eines Böll, Lenz, von der Grün hinter sich gelassen.

Von Kirst, Konsalik und Simmel ganz zu schweigen. Und seine schwere Kindheit erst, während sich normale Jugendliche als Flakhelfer von Jabos und Tieffliegern zerfleischen lassen durften, wurde er, der Urtyp des Unbeteiligten, zur SS gezwungen.

Kein Wunder also, dass sein Weltgewissen schlägt, bei dem wachsenden Risiko dessen, was wir so „das Leben“ nennen.

In solchen Situationen werden Leute wie Grass zu „Mahnern“. Ich stelle sie mir immer vor, wie das von Hilde Schürk-Frisch geschaffene Mahnmal vor der Kirche in Ahaus/Westf., auf dessen Sockel das Lukaswort „Wenn doch auch du erkenntest an diesem deinem Tage, was dir zum Frieden dient.“

Er, der Nobelpreismahner, hat es erkannt.

Es ist die ewige Kriegstreiberei des Staates Israel, wie in seinem neuem literarischen Erguss, dem Gedicht „Was gesagt werden muss,“ vermittelt wird. Wer also die Hassreden eines Mahmoud Ahmadinejad, der nicht müde wird, die physische Vernichtung aller Juden anzukündigen und der anderen Horrormuslime mit ihrem permanenten Ausrufen zum Dschihad für kriegsbeschwörend und friedensgefährdend gehalten hat, der wird von Grass einmal mehr eines Besseren belehrt. Der Staat Israel hat nämlich ein U-Boot in Deutschland gekauft.

Und man muss sich mal vorstellen: Ein Kampf-U-Boot ist ein Kriegsschiff, das explosionsfähige Gegenstände verschießen kann, sogar isralische A-Bomben! Wer hätte das gedacht.

Da fällt man mir spontan ein Zitat von Julius Streicher ein, aus der Zeit, als diese Verbrecher noch Gewalt über Menschenleben hatten: „Wenn irgendwo eine Schweinerei geschieht, braucht man nur zu graben und prompt kommt so ein Jüdlein ans Licht.“

Kriegsgefahr?

Lasst uns eilen und den Staat Israel ausgraben.

Kein Wort damals zum Nordirland-Konflikt. Vom Vietnam-Verbrechen der USA hat G. G. offensichtlich nichts mitbekommen. Ich kann mich nicht erinnern, Publikationen von ihm gelesen zu haben. Vielleicht nicht, weil er damals mit Brandt auf Tournee war.

Komisch nur, dass sie es sich anscheinend selber langsam wieder erlauben, die Herren Moralapostel, über die Juden kritische Äußerungen zu lancieren.

Dass die Tuareg in Afrika Mali überrannt haben und sich in Nordkorea wieder eine schlimme Erbdynastie – Atommacht wie angeblich Israel – breit macht und in Syrien ein weiterer Terrorist Krieg gegen das eigene Volk macht.

Keine Kritik.

Aber wenn ein kleiner Staat, gegründet von Menschen, die die Hölle auf Erden überlebt haben, wer es nicht glauben will, sollte mal „Der SS-Staat“ von Eugen Kogon lesen (schon wieder SS? Seltsam. Spricht man von dem einen, mischt sich zwangsläufig das andere ein.)

Wenn also dieser Staat, umgeben von 150 Mio potentiellen Feinden, die mit ihrem Hass nicht hinter dem Berg halten, die seine Kindergärten mit Scut-Raketen beschießen und lebende Bomben schicken, um Schulbusse in Schlachthäuser zu verwandeln, wenn dieser Staat sich eine angemessene „Defensiv-Abteilung“ geschaffen hat, dann weckt das Grassens Weltgewissen.

Und er muss uns warnen, nicht vor den Terrorregimen. Sondern vor Israel. Warum nur kommt mir das komisch bis suspekt vor? Und dabei, Herr Grass, möchte ich ihm zurufen, dabei habe ich sie geliebt.

Ihre Blechtrommel war nach Enid Blyton und Karl May das erste dicke Buch, dass ich gelesen haben.

Und dabei allen „Erwachsenen“ Löcher in den Bauch gefragt habe.

Und, Herr Grass, würde ich weiter wissen wollen, hätte Italien oder die Türkei oder Österreich atomar gerüstet, so wie Frankreich, hätten sie dann auch ein Gedicht geschrieben?

Oder ist das ein typischer Reflex, wenn es um die Kinder und Kindeskinder der Überlebenden von Auschwitz geht?

http://youtu.be/hfaYLjc79MA

 

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Von Friedhelm Möllmann

Friedhelm wurde im Februar 1950 in Gladbeck Zweckel geboren, zog im Alter von einem Monat nach Scholven um und wurde damit zum überzeugten Bueraner. Er ist bekennender Christ und wohl auch bekennender, weil kritischer Katholik. Schriftsetzer mit allen Gutenbergschen Würden. Gelernt hat er bei der damals besten “Bude” der Welt, K+B auf der Hagenstraße in Buer. Er ist ohne Probleme durch die Zwiespältigkeit der Jugend, hie DPSG, dort Rock’n'roll, gekommen. Er hat kein Abitur. Seit 1980 ist er verheiratet, mit mittlerweile zwei erwachsenen Nachfahren, nach 3 Herzinfarkten und einem Stammhirnapoplex ist er seit 2011 berentet und nicht mehr ganz fit – aber nur körperlich!! Er gehört keiner Partei an, wobei er den Unionsparteien, der FDP, den Piraten, den Grünen und den Linken ganz besonders nicht angehört. Nach IG Druck und Papier, nachmals IG Medien, jetzt bei IG ver.Di nur noch zum Rentnerbeitrag Mitglied. Friedhelm Möllmann verstarb im Oktober 2015.

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