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von Bernd Matzkowski

Die Grünen:

die kunst des wortspiels

in einem anderen beitrag (siehe wahlspezial V) hatte ich geschrieben: es geht ja auf plakaten um plakatives. diese these muss ich, wenn nicht ganz zurücknehmen, so doch zumindest einschränken: auf die grünen trifft sie nämlich nicht zu. statt plakativer aussagen kultivieren die grünen auf ihren an laternenpfählen hängenden (klein-)plakaten die kunst des wortspiels, was uns wohl signalisieren soll: wir sind die partei der akademiker und der mittelschicht mit höherem bildungsabschluss. „solar statt solala“ lautet ein slogan.

die zaghafte kritik am herausforderer röttgen, dem bundesumweltminister, erschließt sich nur, wenn man auf dem phonetischen konstrukt eine weile herumgekaut hat. noch schlimmer beim zweiten slogan: „einmischen possible„. der wendet sich, so vermute ich, gegen die piraten, die auf das ticket von mehr beteiligung setzen. hier kommt aber unter der hand die befürchtung zu tage, dass man sich (als grüne) so sehr auf das parlament fokussiert hat, dass elemente der direkten demokratie und bürgerbeteiligung wohl etwas zu kurz gekommen sind in den letzten jahren und die piraten einem auf diesem feld das wasser abgraben könnten.

Hebelgesetzdass hier mit einem filmtitel gespielt und dabei sowohl das englische als auch das deutsche in typischer werbesprachenmanier gemixt werden, macht es auch nicht besser.

spätestens seit den entsprechenden texten des ostfriesenkomikers otto sollte man diese art von wortspielerei doch der comedy-bühne oder der deutschen bahn überlassen! das ist nicht orginell,sondern abgelutscht!

aber vielleicht werben die grünen für ihre veranstaltungen demnächst auch mit der aufforderung „come in and find out!

die krönung stellt der dritte slogan dar: „jede kraft braucht einen antrieb„. arme hannelore! hier muss dein nachname herhalten, um so zu tun, als klimpere man auf der klaviatur von naturgesetzen herum. aber als kundiger deuter von wortspielen weiß natürlich jeder halbwegs gebildete, dass dieser slogan uns signalisiert: wir wollen juniorpartner in einer rot-grünen koalition werden.

für die, die in diesem zusammenhang verständnisschwierigkeiten haben, gibt es immerhin in einem kleinen extra-kasten den versteckten hinweis „zweitstimme für die grünen“ (eine alte, aus vielen wahlkämpfe bekannte fdp-masche). kurz und gut: statt klarer kante präsentieren die grünen wortspiele mit starker tendenz zum flachsinn und dem deutlichen signal: wer nicht mindestens abitur hat, soll uns garnicht erst wählen.

mein kommentar: i break together!

   

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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