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unter nackten ergebnisgesichtspunkten war die abgelaufene saison durchmischt. dem frühen ausscheiden im pokal(zielsetzung war die wiederholung des pokalgewinns) und dem (unnötigen) ausscheiden aus der euro-liga gegen bilbao (ein verschenkter heimsieg) stehen der unerwartete dritte platz in der buli und damit die direkte cl-qualifikation gegenüber.

aber dabei ist zu sehen, dass schalke nicht nur gegen die „großen“ (bayern und dortmund) kein spiel gewinnen konnte, sondern auch gegen vermeintliche schwächere mannschaften (man denke an die 4:1-niedelage gegen nürnberg in der rückrunde und das glücklich-klägliche unentschieden gegen augsburg) oft grottenschlechten fussball gespielt hat. der vorsprung der dortmunder meistermannschaft ist nach punkten riesig – darin drücken sich die stärken der dortmunder und die schwächen der schalker aus (die tabelle lügt nicht!). der angriff überzeugte und begeisterte mit vielen – oft wunderbaren- toren, das mittelfeld und vor allem die defensive (viele gegentore nach sog. „standards) erwiesen sich als die schwachpunkte einer mannschaft, deren leistungen zwischen „super“ und „unterirdisch“ schwankten.

das war schalke in dieser saison!

Saison Bilanz: wie immer! Zeichnung - Uli Questeaber das ist nackte statistik! deshalb geht man (gehe ich) ja nicht auf den platz! dort geht man wegen der katharsis hin (reinigung durch furcht und schrecken). was den alten griechen die tragödie war, ist uns das spiel! anders formuliert: ich gehe ins stadion, um demut zu lernen. und wegen der emotionen! und deshalb kann ich die abgelaufene saison für mich so zusammenfassen: im laufe der spielzeit (angestoßen durch ein schalke-bildchen-sammelheft der waz) hat mein neunjähriger paul schalke für sich entdeckt und hat gemeinsam mit dem großen bruder und dem papa kaum ein heimspiel der rückrunde und kein heimspiel der euro-liga mehr verpasst. die in weiser voraussicht von seinem opa paul auf ihn übertragene dauerkarte der nordkurve hat nun ihre wahre bestimmung gefunden – das schalke-gen schlägt in der dritten generation voll durch. das freut vater und bruder (und den opa im grab)-auch wenn das in vorpubertär-hoher tonlage aufbrausende geschrei des buben manchmal die schmerzgrenze überschreitet und ich mich veranlasst gesehen habe, das eine oder andere mal ein „das ist nicht mein kind!“ ins weite rund zu rufen! das ist schalke – und das auch: beim spiel gegen dortmund (14.4.) stand eine junge frau neben mir – mit einer umhängetasche, die sie nebst ihrer jacke auf den boden gelegt hatte. mitten im gewühl der menschen. meinen – zugegeben- leicht onkelhaften hinweis, die tasche und ihr inhalt könnten vielleicht schaden nehmen, parierte sie nicht nur mit freundlichem lächeln, sondern mit den sätzen: da ist mein herz drin – ein großes blau-weißes herz! und das nimmt keinen schaden! das ist schalke!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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