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Wenn man sich, in Romanen, Gedichten, Bildern, was auch immer, mit der Zeit vor dem ersten Weltkrieg beschäftigt, stößt man unausweichlich auf die Floskel des „Tanzes auf dem Vulkan“.

Die Leuten schienen zu merken, dass die Welt, wie sie sie kannten, dem Untergang geweiht war. Die englische Presse jubelte, „kein Brite hätte einen Nachteil davon, wenn man das Deutsche Reich in einem Krieg auslöschen würde“, die Wallstreet sprach von einem „ersten Durchgang“ um den Störenfried „Germany“ daran hindern zu können, sich einen „Platz an der Sonne“ zu erobern. Und der schneidige Berliner Kaiser versprach seinen Untertanen „Goldene Zeiten“, denen er, die Majestät, sein Volk entgegenbringen wollte.

 

Es folgten die grausamsten vier Jahre, die die Menschheit bis dahin erlebt hatte. Dass der „zweite Durchgang“ den ersten in eine Horrorwelt führen würde, mit Auschwitz und Hiroshima, konnte sich damals niemand vorstellen. Und man führte sich auf, in gewissen Schichten und Klassen, als gäbe es kein Morgen. Und das gab es ja in gewisser Form auch nicht mehr.

 

Heute tanzt keiner. Heute hat man kleine Plastikdöschen in der Tasche, mit einer Techne, die noch vor zehn Jahren unvorstellbar war. Und man kann mit ihnen sogar telefonieren. Man kann eigentlich alles. Ephraim Kishon sprach einmal von den perfekten Schachcomputern, die so gut waren, dass sie selbst gegeneinander spielen konnten und die stolzen Besitzer wieder die Zeit hatten, ins Kino zu gehen.

 

Mir, dem ewigen Schwarzseher, nein, nicht im Sinne der GEZ, im Sinne der politischen Verhältnisse, scheint neben der faszinierenden technischen Entwicklung, dieser Hype um Telefongespräche auch eine große Ablenkung zu sein.

 

Denn ein natürlicher Reflex des Menschen, wenn er von einer Übermacht beraubt wird, ist ein lauter und deutlicher Aufschrei. Zur Zeit wird das deutsche Volk in einem Ausmaße zur Ausraubung präpariert, gegen die die Versailler Vertäge ein „Fang-den-Hut-“ oder „Mensch-ärgere-dich-nicht-“spielen sind.

 

 Dies wird aber in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Nicht wahrgenommen wird auch der wahre Stellenwert der Bundesrepublik Deutschlands in der EU. Wir sind die Milchkuh. Die großen französischen Banken sitzen  dem Französischen Finanzminister im Nacken und prompt mahnt der den Weltoberstaatsmann Schäuble zur Eile an. Zur Eile wozu? Zu nicht mehr, als zur faktischen Auflösung der Bundesrepublik!

 

Nachdem sich das Verfassungsgericht seiner Zensurschere im Kopf bewusst wurde, und es daraufhin hin dem Eurodesaster zustimmte, wusste man in Brüssel endgültig, wie der Hase zu laufen hat.

 

Die Souveränität eines Landes besteht nicht in seiner militärischen Verteidigungsmöglichkeit, sondern, mag es auch unmodern klingen, in der Schaffung und Bewahrung einer Währung, die diesen Namen verdient. Die DM verdiente diese Namen, bei französischen Franc und italienischen Lira bin ich rückblickend nicht so sicher. Bei einem gesunden Euro schimmert immer auch ein bisschen DM durch. Nämlich in dem Bemühen der verantwortungsvoll handelnden Regierung um Stabilität der Währung im Weltvergleich. Im Belügen des Europäischen Parlaments, wie es Griechenland mehrfach getan hat, zeigt sich das eben nicht.

 

Und wenn wir als Bundesrepublik für einen Traum vom vereinten Europa, wie er hierzulande, aus welchen Gründen auch immer, noch geträumt wird (ich glaube nicht, das wir hier noch einmal einen Weltkrieg anzetteln, auch ohne EU) ist der Traum ein anderer als der von einer stets sprudelnden Geldquelle wie er offensichtlich anderswo geträumt wird.

 

Und verdammt noch mal, man muss den „Partnern“, den „Freunden in Europa“ (wir haben weder das eine noch andere) klarmachen, dass unseretwegen die Welt am Deutschen Wesen genesen kann, wenn sie will, aber nicht am Deutschen Steuerzahler! Dass Frankreich in Europa liegt, ist für mich kein Grund, meine Pfennige für französische Banken zu opfern.

Auf diesem alten Kontinent scheint wieder alles den Bach hinunterzugehen, und was tun wir dagegen?  

Wir Simsen mit der Vulkanverwaltung.  {jcomments on}

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Von Friedhelm Möllmann

Friedhelm wurde im Februar 1950 in Gladbeck Zweckel geboren, zog im Alter von einem Monat nach Scholven um und wurde damit zum überzeugten Bueraner. Er ist bekennender Christ und wohl auch bekennender, weil kritischer Katholik. Schriftsetzer mit allen Gutenbergschen Würden. Gelernt hat er bei der damals besten “Bude” der Welt, K+B auf der Hagenstraße in Buer. Er ist ohne Probleme durch die Zwiespältigkeit der Jugend, hie DPSG, dort Rock’n'roll, gekommen. Er hat kein Abitur. Seit 1980 ist er verheiratet, mit mittlerweile zwei erwachsenen Nachfahren, nach 3 Herzinfarkten und einem Stammhirnapoplex ist er seit 2011 berentet und nicht mehr ganz fit – aber nur körperlich!! Er gehört keiner Partei an, wobei er den Unionsparteien, der FDP, den Piraten, den Grünen und den Linken ganz besonders nicht angehört. Nach IG Druck und Papier, nachmals IG Medien, jetzt bei IG ver.Di nur noch zum Rentnerbeitrag Mitglied. Friedhelm Möllmann verstarb im Oktober 2015.

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