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Wer die FDP wählen möchte, sollte vor- wie nachhaltig irgendwo drinbehalten haben, dass die FDP auch den Außenminister Westerwelle noch enthält.
Er ist nicht weg, sondern als Minister in die Deutsche Weltpolitik eingetreten. Damit diese Gestalt annimmt, gibt er dort seine Figur ab, wodurch seine Person natürlich unbedeutender wird.

Nun hat er heute bekannt gegeben, dass die Somalischen Piraten auch zu Lande bzw. über Strand verfolgt werden dürfen/können und sogar müssen, weil es nämlich natürlich Unsinn sei, so Westerwelle, deren Waffen nicht zu zerstören.

Die Verfolgung ist allerdings auf 2 km landein limitiert.
Das ist wichtig, denn wenn die Somalischen Piraten auf die Idee kämen, der hiesigen Piraten-Partei beizutreten und aufgenommen würden, woran man keinen Augenblick zweifeln sollte (Verfolgte Original-Piraten?? Hände ringend!), dann müssten sie ohne diese Limitierung bis nach NRW verfolgt werden, um deren dann stärkste Waffe, den Wahlschein, zu zerfleddern.
Aber Scherz beiseite.

Theoretisch unklar war wohl trotzdem, ob die Somalischen Piraten als Mitglieder der Piraten-Partei auch praktisch 2 km frei Somalia hinein verfolgt werden dürften, deshalb hat man die Zerstörungsabsicht zielorientiert und ganz eindeutig als eine definitiv ausschließlich gegen Waffen eingerichtete ausgerichtet oder auch umgekehrt.

In der Regel siehts anders aus.
Darum ist, was Westerwelle verkündet hat, kein Beweis dafür, dass der ihm eigene Schneid nur noch als Kleiderbügel vorhanden ist wie sein Anzug das Neo-Liberale repräsentiert, wonach das Bügeleisen machen kann, was es will – nein, in der Wahlperiode zu verkünden, dass in der Regel die Hygiene deren Ursache ist und verfolgt werden müsse, wo sie entsteht, das wird ihn gereizt haben.

Bisher hat es immer geheißen: nicht die Knarre putzt weg, nicht die Bazuka ist geil, sondern der Mensch resp. der Pirat, für den die Unschuldsvermutung aber auch gilt und (s.o.) neuerdings auch Hin- und Rücksichten genommen werden müssen, nicht mehr so sehr auf Religion, sondern auf Parteimitgliedschaften am andern Ende der Welt usw.

Da hat sich also humangenerös allerhand zum Guten, Wahren und Schönen hin geändert, indem der Kampf und die Verfolgung ausschließlich den Kalashnikovs in den Piratenfäusten gilt, und außer ein paar hiesigen Balken aus heimischem Leimholz soll sich an Somalias Stränden kein Haar krümmen. Es wäre sonst ein Versehen, ein Kollateralschaden.

Dem Guido war die stolze Überzeugung von der kühlen, mikrochirurgischen Präzision, mit der den Piraten die Knarren aus den Händen geknallt werden, wie es ja lächelnd einst der gute alte John Wayne auch tat, direkt mitzufühlen.

Jedoch hat man vergeblich auf ein alternativloses Angebot des Verfahrens gewartet, etwa dass einem Piraten, der z.B. einen “Blinddarm” hätte, diesen auf Antrag innerhalb der 2 km-Zone, vom Kriegsschiffsarzt via Satellit überwacht, ebenso präzise entfernt bekommen könnte wie die letzte Patrone aus seiner Hosentasche, sodass, getreu den Vorschriften, nur Privatbesitz in Verbleib belassen bliebe.

AMin Westerwelle erwies sich auch diesmal als der präzise rechte Winkel, als Steher an einer korrekten 90°-Ecke, wo er noch immer die absolute Sicherheit ausstrahlt, dass man ihm bis auf den Schneid alles abkaufen wird.

Entwaffnend ist er noch charmant bis 2 km ins Somaliland.

Man kann als Ego-Likedeeler auch dem entwaffnenden Privatdancer-Charme der Piraten-Partei erliegen.
Aber man kann auch der Meinung sein, dass Piraterie illegal bleiben muss, weil es sonst nix mehr iss und weil man das seinen Großvätern schuldet, die nur wegen Laufens ohne Kopf seitens des geköpften Störtebeckers, meine Herren!, an ihnen vorbei überlebt haben.

Da denken wir nicht an Westerwelle?
Und da kann man im Sinne Störtebeckers nicht die FDP wählen, auch wenn es heuer so aussieht, als sei das, worauf man sie mit chirurgischer Präzision ankreuzen/wählen wird und was man in die Urne steckt, ihr Totenschein?{jcomments on}

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Von Martin Klingel

Martin Klingel spielt, schreibt, schnitzt als Theatermacher, Blogger und Holzbildhauer in Lübeck.

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