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Wahlgang 2012

Ei, ist das ein Freudenfest. Für Kolumnisten, Journalisten, Kommentatoren oder Amateuren wie mich.

Nun hat man in meinem Alter allerdings schon so viele Wahlen mitgemacht, darunter auch viele freie und geheime, dass ich mich fast schäme zuzugeben, dass ich die Rituale der eben genannten nicht mehr durchzublicken in der Lage bin.

Bei eingeschätzt durchschnittlicher Intelligenz.

Nun ja. Am Anfang steht die Wahl der Konfession. Angesichts der Koranverteilung in diesem unserem Lande, also der Verteilung von eigentlich verboten gehörender, weil gewaltfordernder und gewaltverherrlichender Lektüre in aller Öffentlichkeit, schon wieder ein Thema für sich.

Dass wir uns nicht missverstehen: Das Gewicht des vorigen Satzes liegt auf: in aller Öffentlichkeit. Der Glaube ist Privatsache und muss es auch bleiben. Die freie Wahl der Fahrschule, vielleicht eine der wichtigsten überhaupt, macht auch noch keine Demokratie. Gefolgt von der freien Arztwahl, der Wahl des Kompaniesprechers, des Belegschaftsvertreters usw., sie haben alle eines gemeinsam: Wer die meisten Stimmen hat, gewinnt. Bei den politischen, also den freien und geheimen Wahlen, ist das etwas anders:

Da gibt es die Listen.

Da kommen also Frauen und Männer in die Stadt-, Land-, Bund-Parlamente, deren Namen man auf keinem Wahlzettel gefunden hat.

Da gibt es „Überhangmandate“, „Listenplätze“, „Direktmandate“ und so weiter. Indem wir uns alle 4 Jahre zu solchem Ritus (für dessen Erhalt mein Großvater im KZ saß) einladen lassen, unterstützen wir eine Handlung, die mit dem Urbegriff „Wahl“ nicht im Entferntesten mehr zu tun hat.

Die vor unseren demokratisch hellwachen 68er-Augen (oder wann auch immer) langsam und schrittweise in ein Pöstchen- und Postengeschachere innerhalb der Verfassungsorgane(!) „Politische Parteien“ verwandelt wird. Man darf den Berufspolitikern nicht einmal einen Vorwurf machen wegen der rudimentären Politischen Arbeit in diesem unserem Lande. Man hört sie in den Talkshows des Fernsehens, diesen einzigen öffentlichen Foren außer dem NET, wie sie mit Duldermiene „ach lassen sie mal, ich tu’s ja nicht für mich, ich tu’s ja für mein Land…“ von ihren 60,70 oder 90 Wochenstunden, erzählen, die sie sich für dich und mich abrackern.

Keine Panik, es darf auch etwas weniger sein, denn wenn jemand für mich 20 oder 30 Wochenstunden arbeitet, ist er/sie mein Held/In.

Dann bleiben immer noch 40 Stunden für den privaten Wahlkampf. Aber viel ist es nicht. Der Besuch von Talkshows oder Dorfschützenfesten oder ähnlicher folkloristischen Veranstaltungen hat zwar eine Menge mit Politik, aber rein gar nichts mit Politischer Arbeit zu tun.

Und Eines möchte ich den Kandidaten anheim legen: Denken sie bitte an die Nerven ihrer potentiellen Wähler. Nicht alle schauen sich das RTL-Nachmittagsprogramm an. Viele von ihnen denken selbständig, gehen ohne Zettel einkaufen und haben einen IQ ÜBER NULL! Berücksichtigen sie das bitte bei der Auswahl ihrer Slogans. Lassen sie sich nichts von den sog. Fachleuten erzählen.

SIE wollen die anderen regieren, zu deren Wohl natürlich.

Nicht ein Werbetexter, der uns nach den Wahlen Windspargel als schöne Ersatzenergie-Produkte verkaufen will. Mit einem sonnendurchfluteten, von frischem Grün umkränzten Bild meinen Enkeln eine schönere Welt verspricht. Und immer den selben Sermon hören lässt. Immer und ständig die bessere Zukunft unserer Kinder blablah. Oder als einzige Aussage den ehernen Lindner mit etwas Zusatztext.

Verkauft sich so jemand, der wegen auftretender Schwierigkeiten den Job geschmissen hat? Wie der LaFo von den Linken oder Frau Dr. Merkel, die den Amtseid entweder auf die Deutsche Bank oder die Griechische Verfassung abgelegt hat und noch ein wenig wuseln darf.

Als Deutscher fühlt man sich von der Frau seltsam allein gelassen.

Wo ist ihre versprochene Sorge um den Mittelstand, der immerhin Träger des Aufschwunges und größter Arbeitgeber im Lande ist?

Ohne Mittelständische Unternehmer läuft hier im Lande rein gar nichts.

Warum sind die nicht AOK-versichert? Sondern müssen in das marode und seit Jahrzehnten künstlich hochgehaltene System der „Privaten“ eintreten?

Ausbaden muss das der Herr Röttgen.

Und Frau Kraft, die den Mut aufbrachte, ein in unserem Lande völlig unübliches Minderheitenkabinett zusammenzubasteln.

Mit welchen Ergebnis? Schaut selber, liebe Wähler/Innen. Sie hat mittlerweile so oft Berliner Avancen geleugnet, dass es fast zwanghaft auf diese hinausläuft, im Falle des Erfolges und erst recht im Falle Misserfolges.

Und nun wählt mal schön…

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Von Friedhelm Möllmann

Friedhelm wurde im Februar 1950 in Gladbeck Zweckel geboren, zog im Alter von einem Monat nach Scholven um und wurde damit zum überzeugten Bueraner. Er ist bekennender Christ und wohl auch bekennender, weil kritischer Katholik. Schriftsetzer mit allen Gutenbergschen Würden. Gelernt hat er bei der damals besten “Bude” der Welt, K+B auf der Hagenstraße in Buer. Er ist ohne Probleme durch die Zwiespältigkeit der Jugend, hie DPSG, dort Rock’n'roll, gekommen. Er hat kein Abitur. Seit 1980 ist er verheiratet, mit mittlerweile zwei erwachsenen Nachfahren, nach 3 Herzinfarkten und einem Stammhirnapoplex ist er seit 2011 berentet und nicht mehr ganz fit – aber nur körperlich!! Er gehört keiner Partei an, wobei er den Unionsparteien, der FDP, den Piraten, den Grünen und den Linken ganz besonders nicht angehört. Nach IG Druck und Papier, nachmals IG Medien, jetzt bei IG ver.Di nur noch zum Rentnerbeitrag Mitglied. Friedhelm Möllmann verstarb im Oktober 2015.

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