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von Bernd Matzkowski  

piraten endlich gestrandet

auch die „piratenpartei deutschland“ (ab jetzt „piraten“) ist endlich im gewässer des konventionellen angekommen und am ufer des üblichen – besser: des boulevards gestrandet.

nein, damit meine ich nicht den herrn delius, der den aufstieg der piraten mit dem aufstieg der nazis verglichen hat (was für einige aufreger gesorgt und ihn bewogen hat, nicht mehr für das amt des geschäftsführers zu kandidieren) und auch nicht die tatsache, dass einige ehemalige npd-mitglieder sich in dieser partei tummeln (wer kann schon ausschließen, dass die nicht vom verfassungsschutz von der npd zu den piraten geschickt worden sind).

 

ich meine vielmehr die tatsache, dass das „gesicht“ der piraten,frau marina weisband, meint, uns mitten im wahlkampf via twitter die eminent wichtige botschaft zwitschern zu müssen, dass ihr lebensgefährte ihr einen verlobungsantrag gemacht hat (he did it) und sie- achtung, kalauer!- demnächst mit ihm den hafen der ehe ansteuern will. und das, nachdem uns ebenfalls mitgeteilt worden ist, dass sie zwischen zwei talk-show auftritten kollabiert ist. und sie hat uns ja Herz

nicht nur den antrag selbst mitgeteilt, sondern der interessierten öffentlichkeit auch noch gleich ein foto des verlobungsrings präsentiert. das wird sicherlich bei dem einen oder anderen den ausschlag geben, die piraten zu wählen, denn eine partei, in der es so menschelt, kann nicht ganz und gar schlecht sein. und das passt wiederum dazu, dass die meisten potentiellen wähler der piraten (jedenfalls, wenn man den umfragen glauben kann), weder wissen noch sich dafür interessieren, wofür diese partei politisch steht (falls die partei es überhaupt selber weiß). so schafft man es jedenfalls rasch auf die ersten seiten der boulevardpresse und auf die seite „vermischtes“ der provinzblätter wie „waz“ und anderer. man bleibt im gespräch- und damit auch die partei. und man hat ein paar plätze auf der warteliste für das dschungelcamp gut gemacht.

wobei ich der BILD, die mal wieder ganz tief in die superlativkiste gegriffen und frau weisband zur „schönsten piratin“ gekürt hat, heftig widersprechen möchte: die schönste piratin ist immer noch keira knightley (fluch der karibik).  

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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