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Rassismus einer Kartoffel

Seit Jahrzehnten wird mir von Innen & Außen aufgezwungen, mich mit verschiedenen Aspekten und Erscheinungsformen des so genannten individuellen und strukturellen Rassismus, der so genannten Xenophobie, kurz – mit Vor- und Urteilen aller Art über Menschen auseinander zu setzen.

Meist steht die Anklage im Raum, nicht genügend für das freundschaftlich-gedeihliche Zusammenleben getan zu haben, entweder unterengagiert gewesen zu sein, ignorant oder feindselig ablehnend.

Der Rückblick meiner letzten 5 Lebensjahrzehnte ergab, dass ich nirgendwo anders häufiger überfallen, ausgeraubt, betrogen, übervorteilt, bedroht, geringschätziger behandelt wurde, als außerhalb von Deutschland.

Nirgendwo anders habe ich Sexismus, Geschlechterrassismus, Antisemitismus, Machismus, Gewaltverherrlichung so offen ausgelebt gesehen, wie außerhalb von Deutschland, einschließlich einer Hitlerverehrung und von Lobgesängen auf die Deutschen, weil sie es ja mit den Juden wenigsten versucht hätten.

Ich war in Ländern mit Sklavenhaltung, in Ländern, wo man vor Polizisten mindestens einen Sicherheitsabstand von 200 Metern einhält, ich habe mitbekommen, dass Minderheiten Vogelfrei sind, Arme rechtlos und Frauen eine Sache.

Ich habe auch einige der Länder kennen gelernt, aus denen mindestens die Eltern und Großeltern derjenigen abstammen, die nun heute auch mir vorwerfen, ihre freie Entfaltung und ihr Streben nach Glück in Deutschland zu behindern oder unmöglich zu machen.

Grund genug also, meine Befindlichkeit als „Deutsche Kartoffel“ bei diesen Vorhaltungen einmal öffentlich zu schildern.

Ich könnte über einen 12jährigen Jungen schreiben, der zur Umerziehung nach Hause geschickt wurde, weil sein Vater fürchtete, dass er in Deutschland Schwul werden könnte.

Ich könnte über die Angst von ausländischen Lesben und geschiedenen Frauen schreiben, die ihres Lebens deshalb in Deutschland nicht mehr sicher waren.

Ich könnte über aus Deutschland „verschwundene“ junge Frauen schreiben, über Frauen, die nach der Heirat hier Ausgangssperre bekamen.

Ich könnte über junge Mädchen und Frauen schreiben, die nach Deuschland in die Ehe gekauft wurden von Ausländern.

Ich könnte über deutsche „Sugar-Mamas“ schreiben, die den Sex-und Nähe Deal gegen einen Pass machen

Ich könnte über die Verachtung schreiben, die subtil und offen gegenüber den Deutschen von Ausländern ausgelebt wurde und wird.

Ich könnte darüber schreiben, dass manche Ausländer fest in einer Kultur verankert sind, die jeglichen Kontakt zu Deutschen sanktionieren und sogar die eigenen Leute verstoßen, wenn sie diese Regel brechen.

Ich könnte über Tricks schreiben, mit denen die mich wegen meines Deutsch-Seins verachtenden Menschen, das Sozialsystem ausplündern, in das ich 50 Jahre Geld eingezahlt habe.

Kurz und gut, ich könnte einiges an Lebenserfahrung zu Papier bringen, das ein differenzierteres Bild malen würde, als die plakativen, mir gegenüber medial und persönlich geäußerten Formeln, die im wesentlichen mir meinen Rassismus und meine Defizite aufzeigen wollen.

Nach dem fünften Entwurf lasse ich es.

Der Text wäre gut, sagen die Kritiker, die Rezensenten, aber willst du dir das wirklich antun..?

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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13 Kommentare
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Wilfried Reckert

Gerade lese ich in idw-online von einer neuen Studie Kölner Sozialpsychologen/innen: „Wir sind gut, die anderen sind böse – das ist ja klar. Wenn man zwei Gruppen zusammenbringt, dann findet sich jede Gruppe selber besser als die andere: Fußballvereine, Mädchen und Jungen, Schulklassen. Es können in der Realität aber nicht beide besser sein. Wo liegt der Fehler? Unterscheidungen von Gruppen lassen sich am einfachsten durch negative Merkmale treffen, da negative Eigenschaften individueller sind als positive. Negative Einstellungen gegenüber Anderen entstehen also als Folge von „unschuldigen“ Wahrnehmungsprozessen, so die neue Erklärung dafür, dass Menschen Minderheiten und Fremdgruppen gegenüber oft negativ eingestellt sind.

Die in dem Modell beschriebene Entstehung negativer Einstellungen gegenüber neuartigen Gruppen wurde von den Kölner Sozialpsychologen in drei Laborexperimenten nachgewiesen, in denen Versuchspersonen verschieden auf einem virtuellen Planeten „Alien-Gruppen“ begegneten und sich einen Eindruck der Gruppen bilden sollten. Waren die distinkten Eigenschaften der Gruppen negativ, bewerteten die Versuchspersonen neue Alien-Gruppen als negativer im Vergleich zu schon bekannten Alien-Gruppen.

„Wenn wir also z.B. Migranten begegnen, schauen wir immer auf die Eigenschaften welche wir von den uns bekannten Gruppen noch nicht kennen. Wir fragen uns: was ist anders an diesen Leuten? Das Gleiche tun wir auch, wenn wir z.B. in eine andere Kultur reisen. Zum Beispiel beobachten wir, dass in den USA Menschen dicker sind und mehr Waffen tragen – diese Eigenschaften assoziieren wir dann mit „Amerikanern“ und sie bilden die Grundlage unserer Beurteilung.“

„Das Problem ist, dass wir dadurch die Fremdgruppen ungewollt unfair bewerten“. Würde man seine eigenen Gruppen auch nur aufgrund ihrer distinkten und damit negativeren Eigenschaften bewerten, hätten wir auch ein negativeres Bild von ihnen – was jeder auch selber erleben kann: „Das geschieht zum Beispiel, wenn wir von einer langen Reise nach Hause zurückkehren und auf einmal unsere eigene Kultur durch eine andere Brille sehen und erkennen was an ihr distinkt ist“.

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Bernd Matzkowski

@W.Reckert.
Mir scheint das von Ihnen beschriebene Distinktionsmodell in Deutschland auch andersherum zu funktionieren, meint: Teile der Gesellschaft biodeutscher Grundierung, besonders in linken, grünen und Antifa-Kreisen, kultivieren, vielleicht durch unsere Geschichte bedingt, einen Hass auf die „eigene“ Bevölkerung, sehen bzw. betonen in Bezug auf diese negative Eigenschaften und Verhaltensweisen, die sie bei „Fremden“ geflissentlich ignorieren – ein schönes Beispiel ist die naive Außerachtlassung von patriarchalischen,frauenfeindlichen,antisemitischen und antidemokratischen Grundeinstellungen in Bezug auf etliche Menschen, die „erst seit kurzem bei uns leben“ (Paraphrase einer Aussage der Kanzlerin). Eine solche Haltung, verbunden mit dem Hass auf die „eigenen“, hat sich schon vor Jahren in dem auf eine Wand in GE gesprühten Slogan ausgedrückt: Liebe Ausländer, lasst uns mit den doofen Deutschen nicht allein!

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allesgut

Cooooooooooooooooooooooooooooooool:

https://www.weltbewohner.com/artikel-id20?#more

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Wilfried Reckert

Das eine ist, Fehlverhalten, Ignoranz, Intoleranz, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit usw. festzustellen und zu benennen, das andere, solche Eigenschaften bestimmten Ehnien, Kulturen o.ä. zuzuschreiben. Ich möchte mit solchen Identitären nichts zu tun haben. Das bin ich schon den Freundinnen und Gefährten schuldig, die mit mir für mehr Nachbarschaftlichkeit zu wirken versuchen und eine Zuwanderungsgeschichte haben. Als bekennender Gutmensch mag ich mich auf meine alten Tage nicht mehr herumschlagen mit dem „Das wird man ja wohl mal sagen dürfen, dass der Bulgare, Deutsche, Zigeuner, Türke, Araber, Russe, Ami usw….“ und werde diese Seiten nicht mehr lesen.

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allesgut

reckert hat recht, matzkowskiniski sind rassisten. ich meide diesen blog nun auch. habe leider schon dieses buch von tuba sarica über die scheinheiligkeit und doppelmoral und falsche toleranz bestellt. werde es ungelesen verbrennen und das auf facebook zeigen. wundert mich dass der herr guski hier noch als herausgeber vermerkt ist. liest der hier nicht mit?

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Maggies Bester

Egal was hier zusammen gemurkst wird, niemand liest diesen überflüssigen Herkules. Ich schaue ab und zu hier rein, um den Untergang der Herren M&N zu verfolgen. Viel bedenklicher finde ich, dass die WAZ in ihren Lokalteilen seit mehr als einem Jahr in konzertanter Aktion Stimmung macht gegen eine offene Gesellschaft und Zuwanderer und dauerhaft gegen die Richtlinien des Pressekodex verstößt. Kein Wunder dass sich dann SPD Oberbürgermeister zu der Kindergeld Hetze hinreißen lassen und Rattenplagen phantasieren.

Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten (gültig seit 22.03.2017)
In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

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Lucius Leuchtenträger

Ich bin begeistert, mit welchen überzeugenden Argumenten hier mal wieder Autoren der Rassismusstempel aufgedrückt wird. Das muss ein tolles Gefühl sein, sich im Besitz einer höheren Moral und einer korrekten Sicht auf die Welt zu wissen und sich abends ins Bett zu legen und zu sich selbst sagen zu können:Ich bin ein guter Mensch.
Mit gefällt übrigens besonders das Paradoxon: Niemand liest diesen überflüssigen….Ich schaue ab und zu hier rein, um….
Meine Empfehlung:sich aus verschiedenen Quellen informieren, z.B. neben dem Herrkules etwa die Alpen-Prawda (oder Prantl-Gazette, früher Süddeutsche Zeitung) oder auch die FAZ (Zentralorgan der Lateinlehrer) lesen.

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