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Nein, ich werde jetzt nicht ganze Zeilen damit füllen, wovon und vom wem ich mich in Bezug auf die Ereignisse in Chemnitz distanziere, was ich missbillige und verurteile, was ich unstatthaft finde und was ich ablehne. Das machen andere schon zur Genüge: vom Sprecher der Kanzlerin bis hin zu Politikern der B- und C-Klasse.

Ich mache auch nicht den Versuch, die Ursachen  der Gewaltexzesse in Chemnitz und des Gebrauchs  der Nazi-Parolen und der Nazi-Symbole zu erklären. Da sind auf allen Kanälen schon genug „Experten“ am Werk, die uns ihre Trivialitäten ins Ohr blasen oder –wahlweise – stammeln.

Ich werde mich auch nicht lustig machen, über diejenigen in Chemnitz, die in ihren Blogs und auf youtube-Kanälen verkünden, Chemnitz sei ein Wendepunkt für eine „nationale Revolution“, für die Erhebung der unterdrückten Massen!

Ich will hier nur meiner Verwunderung zum Ausdruck bringen über den Sprachgebrauch eines Journalisten, der immerhin die Kommentarspalte auf Seite 2 der WAZ füllen darf. In seinem Kommentar zu den Ereignissen in Chemnitz „Der Hass war schon da!“ schreibt Herr M. Sanches u.a.:

„In Chemnitz gab es eine Messerstecherei: ein Toter, mehrere Verletzte. Sowas kommt vor. Messerstechereien sind kein Spezialdelikt von Flüchtlingen.“

Mein lieber Herr Gesangsverein! Ist das nicht etwas billig, nein- nicht billig! Ist das nicht unfassbar  zynisch, um nicht zu sagen: menschenverachtend.

Da stechen zwei Männer, ohne in einer Notwehrsituation zu sein –  so jedenfalls die ermittelnde Staatsanwaltschaft und Polizei – im Zuge einer verbalen Auseinandersetzung drei andere Menschen nieder, und zwar so heftig, dass einer an den Folgen der Stiche stirbt, zwei andere schwer verletzt werden. Und Herr „Ich-erkläre-euch-jetzt-mal-Sachsen-Sanches“ hat dafür nichts anders übriges als ein lapidares „Sowas kommt vor“. Und da es sich bei den Tätern – Stand heute – um einen Iraker und einen Syrer handelt, meint er nachschieben zu müssen, dass Messerstechereien keine „Spezialdelikte von Flüchtlingen“ sind.

Was sind denn „Spezialdelikte von Flüchtlingen“, Herr „Ich-relativiere-gerne-mal-Straftaten-Sanches“?  Asylerschleichung, Annahme einer falschen Identität, Vorgaukeln von Verfolgung, Falschangaben in Bezug auf das Alter, ein Leben auf Kosten der Staats- und Sozialkassen, gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge?

Selbst in diesem Moment hat Herr Sanches nichts Besseres zu tun, als zu relativieren, zu verharmlosen – mit einer verbalen Kaltschnäuzigkeit, dass sich mir der Magen umdreht.

Herr Sanches! Sollte Ihnen oder einem Familienmitglied ähnliches passieren und Sie oder ein Familienmitglied sollten nach einem Messerangriff oder einer andere Gewalttat zu Tode kommen, und zwar völlig unabhängig davon, welcher Nationalität auch immer der Täter war, werde ich eine Anzeige schalten, in der nichts anderes stehen wird als:

Tja, Familie Sanches! Sowas kommt vor!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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